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Automat Fontaine aux Oiseaux
- Extraordinary ObjectsAutomat Fontaine aux Oiseaux
Diese Kreation bietet ein doppeltes Schauspiel: Auf Abruf wird eine Animation aktiviert und den ganzen Tag läuft die retrograde Zeitanzeige in Form einer Feder, die sich allmählich auf der Skala am Unterteil fortbewegt.
Bei Aktivierung erweckt der Automat eine zärtliche Szene zum Leben. Die Wasseroberfläche des Bassins beginnt, wie unter einer leichten Brise Wellen zu schlagen. Langsam erblüht eine Seerose, während eine Libelle mit den Flügeln schlägt und ein wenig herumflattert. Die am Rand des Bassins sitzenden Vögel erwachen und lassen Gesang ertönen. Sie fangen an, einander den Hof zu machen, bewegen ihre Köpfe und Flügel. In der Bewegung aufeinander zu heben sich ihre mit Gelenken versehenen Beine abwechselnd in einer beeindruckend natürlich wirkenden Geste. Am Ende der Szene kehrt die Libelle in ihr Versteck zurück, die Vögel nehmen wieder ihre Ausgangspositionen ein, und die Seerose schließt anmutig ihre Blüte.
Die sich ausgesprochen naturgetreu bewegenden Vögel wurden aus Gelbgold gefertigt und dann mit farbintensiven Steinen besetzt.
Das Männchen ist an seinem sich aufrichtenden Kamm erkennbar. Außerdem sticht es durch seinen mit Lapislazuli besetzten Rücken, seine Brust mit von Blau bis Violett verlaufenden Saphiren, Smaragden und Granaten sowie die Saphire auf seinen Flügeln hervor.
Das Weibchen erkennt man an seinem Gefieder aus Türkis und der Brust in den zarten Nuancen violetter bis rosafarbener Saphire, Granate und Rubine, die von den – ebenfalls mit Saphiren akzentuierten – Flügeln wieder aufgenommen werden.
Subtile Details – wie der Schlag eines Flügels oder das Blinzeln eines Auges – wurden durch mechanisches Savoir-faire und große Präzision ermöglicht. Jede kleine Bewegung trägt zum Zauber der Szene bei und versetzt den Betrachter in einen sanften Zustand der Kontemplation.
Zum Entdecken bitte wischen
Die Wasserfläche des Bassins, das als zauberhaftes Behältnis für den Automaten dient, schlägt während der gesamten Animation Wellen.
Das Auffliegen dieses Tieres, das die Belebung aller Objekte eröffnet, erforderte viel Forschungsarbeit. Während es herumflattert, lassen sich seine beiden Flügelpaare, die in unterschiedlichem Rhythmus schlagen, aus unterschiedlichen Blickwinkeln bewundern.
Die extrem dünnen Blütenblätter der Seerosen wurden vollständig von Hand geformt und dann emailliert. Jedes Teil wurde so leicht wie möglich gemacht, damit der Mechanismus es bewegen kann.
Auch den Seerosen-Blättern wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet Einzeln von Hand gefertigt, glänzen sie durch Cloisonné-Lackarbeit, eine Mischtechnik aus Goldschmiedekunst und akribischer Farbgebung.
Das hölzerne, innen hohle Unterteil des Objekts wurde wie ein Bassin geformt und oben mit Eierschalen-Intarsien verziert. Diese in Japan als Rankaku bekannte Technik erfreute sich zur Zeit des Art Déco großer Beliebtheit. Sie erfordert eine sehr komplizierte Arbeitsweise, da jedes Teilchen per Hand auf dem Untergrund positioniert wird. Um in Kombination mit den Eierschalen eine glatte Oberfläche zu erzielen, braucht man an die acht Lackschichten, die jeweils lange trocknen und manuell geschliffen werden müssen.
Nachdem die Maison Van Cleef & Arpels ein derartiges, in ihrer Geschichte noch nie dagewesenes Stück erdacht hatte, betraute sie rund 20 verschiedene Werkstätten und Virtuosen ihres Faches mit der Umsetzung.
Sie brachte ständig neue Herausforderungen und einen nie endenden Forschungsprozess mit sich, von der Analyse der Vogelbewegungen und dem Einbau entsprechender Gelenke bis zur Anfertigung von Flügeln und Wellenelementen, die leicht genug waren, um vom Uhrwerk angehoben zu werden.